Söhlingen-Z14 wird abgefackelt

DSC_7097So sieht eine Gasfackel aus, wenn sie (noch) nicht in Betrieb ist… 25 Aktivisten und Anwohner besuchten am Montag, 26.5.14, den Bohrplatz Söhlingen Z14 im nördlichen Heidekreis, um gegen das dort von Exxon angekündigte Abfackeln von Gas zu protestieren. Die Betreiberfirma behauptet, es sei betrieblich erforderlich, die Bohrung zu „optimieren“. Das heißt konkret: das Bohrgestänge muss gereinigt werden, der Gasstrom soll verstärkt nach oben kommen. Die Förderung muss besser werden, sonst lohnt es sich nicht. Dazu (so behauptet Exxon) müsse nun mal leider Gas „über die Fackel geleitet“ werden.

Das Gas, das sonst aufgefangen und verkauft wird, wird also ein paar Stunden lang in die Gegend gepustet und offen verbrannt. Es wird nicht von Quecksilber und anderen Schwermetallen gereinigt. Diese kann man nicht verbrennen, die landen irgendwo (wenn man sie nicht durch aufwändigere technische Verfahren einsammelt). Wie jüngste vom NABU genommene Bodenproben beweisen, landen sie so auf den umliegenden Äckern. Hoffentlich will da keiner Bio-Bauer werden…

Man könnte natürlich technische Lösungen finden, wie man das Gas in geschlossenen Kammern verbrennt, um die Schadstoffe abscheiden zu können. Das wird aber zu teuer. Exxon lässt die Drecksarbeiten in Söhlingen von der weltweit agierenden Firma Schlumberger durchführen. Die hätten sicher auch sauberere Gasverbrennungen im Angebot, aber was das kostet… Allerdings wird nicht nur in Söhlingen abgefackelt, das passiert von Zeit zu Zeit an jedem Bohrplatz. Weltweit kommt da jedes Jahr eine Menge zusammen, was dem Klimaschutz nicht wirklich entspricht.

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Am Bohrplatz blieben einige Aktivisten nach Beendigung der Protestaktion zurück und konnten in den nachfolgenden Stunden beobachten, wie mit Riesen-LKWs weiteres Material für die bevorstehende Abfackelung angeliefert wurde. Wenn es also in diesen Tagen (oder vor allem Nächten, die Firmen arbeiten gern nachts) im Raum Neunkirchen faucht wie ein Düsenjet, dann brennt die Fackel.

Im übrigen ist die Bohrstelle Söhlingen-Z14 eine ganz normale Gasquelle. Dort wurde auch schon gefrackt, vor Jahren, einer der 300 Fracks, derer sich die Gas- und Ölindustrie in Deutschland rühmt, einer dieser „Steinzeit-Fracks“. Da wurden in Söhlingen-Z14 nicht mal 10 Tonnen gefährlicher Chemikalien eingesetzt: 1400 kg ätzende Stoffe, 1300 kg gesundheitsgefährliche Stoffe, 1000 kg giftige Chemikalien und 70 kg umweltgefährdende Chemikalien, die restlichen 6000 kg nur einfach „gefährlich“ (offizielle Angaben von Exxon). Da kann man verstehen, dass die Firma Schlumberger das Rohr mal sauber machen muss.

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(Ingo Engelmann)

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