Abi Wallenstein bei den BIs: Let’s Work Together

DSC_5919Abi Wallenstein brachte es auf den Punkt: Let’s Work Together!

Together we will stand divided we’ll fall
Come on now people let’s get on the ball
And work together, come on, come on let’s work together, now, now people
Say now together we will stand, every boy, girl, woman, and man…
Dieser fünfzig Jahre alte Bluesrock-Titel war für viele der Höhepunkt des Benefizkonzerts, das Wallenstein in Lübberstedt für die Anti-Fracking-BIs UBI Salzhausen und „Kein Fracking in der Heide“ gab. Über hundert Zuhörer waren in die Hofschänke gekommen, um nach den sanfteren Klängen der Vorgruppe „FAB Music“ dann die rockige Variante zu Gehör gebrachter Solidarität zu verfolgen. Abi Wallenstein selbst hatte vorgeschlagen, den Kampf gegen Fracking und umweltzerstörende Gasbohrprojekte praktisch zu unterstützen, indem er ein Benefizkonzert gibt. Der Vorschlag war schnell umgesetzt (vor allem weil sich die aus Eyendorf, also um die Ecke stammende BI-Aktivistin Vera Schölzel rund um die Uhr gekümmert hatte). Und die bange Frage, ob sich am Sonntagnachmittag um fünfzehn Uhr eine fracking-kritische Boogie-Gemeinde zusammen finden würde, war endlich beantwortet: Aber wie!
Blues und Boogie haben immer wieder die Ungerechtigkeiten der Welt, das Elend der Armen und Einsamen und die Rücksichtslosigkeit der Bosse thematisiert. Aber darin hatte auch immer der Kampf gegen Depression und Resignation gesteckt, denn „wer seine Lage erkannt hat, wie sollte der aufzuhalten sein“ (so fragt diesbezüglich der Liedtexter Bert Brecht). Am Sonntag in der Heide wurde es erneut aufs Schönste deutlich: Widerstand macht auch Spaß. Einige tanzten sogar. Aber soweit geht der Heidjer dann doch nicht mit…
Für die BIs nannte Linda Engelmann die aktuellen Schwerpunktforderungen: Rücknahme der Aufsuchungserlaubnis und Verbot der Verpressung von Lagerstättenwasser. Es kann nicht sein, dass unter Missachtung gesetzlicher Vorschriften eine Scheinfirma namens Blue Mountain Exploration sensible Aufgaben delegiert bekommt, auf deren Grundlage dann später gebohrt und möglicherweise gefrackt wird.  Und es muss sofort auf Gasbohren und Ölförderung verzichtet werden, solange die unschädliche Entsorgung der Lagerstättenwässer nicht gesichert ist. Das Trinkwasser in unseren Regionen ist gefährdet durch Millionen von Kubikmetern vergifteter Abwässer, die einfach wieder in alte Bohrlöcher verpresst werden. In den USA ist schon mal das, was man in ein Bohrloch reingepresst hat, im nächsten wieder rausgekommen. Das hat eine eigene, bittere Komik.  Mitarbeiter des Landesbergamtes sowie Politiker verglich Linda Engelmann mit dem Mann, der – aus dem zwanzigsten Stock eines Hochhauses gestürzt –  beim Vorbeifliegen am dritten Stockwerk sagt: bisher ist ja alles gut gegangen. Darf  man über das düstere Kapitel „Sicherung unseres Trinkwassers“ lachen? Vielleicht muss man es sogar, auch. Und Spaß haben bei der Musik von Abbi Wallenstein, die in die Glieder fährt, den Kopf blankputzt und einen beschwingt nach Hause tänzeln lässt.
P.S. Die Spenden bei diesem Konzert beliefen sich nach Abzug einiger kleinerer Kostenbeträge auf 1000.- Euro. Die UBI Salzhausen und „Kein Fracking in der Heide“  teilen sich den Betrag. Er dient als Reserve, um z.B.  Ausfälle beim Organisieren der Busfahrt zur Berliner Großdemonstration für die Energiewende am 30.11.2013 abpuffern zu können, für Rechtberatungskosten in der Auseinandersetzung mit dem Landesbergamt und für die Öffentlichkeitsarbeit (gerade musste eine zweite Auflage des Infoflyers gedruckt werden, 2500 Exemplare waren schnell weg).

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