Anti-Fracking-Treffen in Bötersheim – am 24. August 2013

Angekündigt im NH-Wochenblatt mit Hinweis:

„Die Initiative informiert, was man gegen die lebensfeindliche Technik tun kann.“

– Dafür Dank‘ ans Wochenblatt-Team –

Aber: wir wünschten, wir hätten selber schon alle Informationen, technische, geologische, behördliche und Energie-Firmen-bezogene Details zum Thema Gas-Fracking.

Offenbar müssen die B.I.s in Norddeutschland weiterhin Druck auf die Parteien machen, damit die politischen Entscheidungsträger endlich für eine Änderung des Bundesberggesetzes sorgen. Denn – so der wesentliche Tenor des Treffens in Bötersheim – es wird ein langer, langer Prozess werden, die bestehende negative Gemengelage aus politischen Befindlichkeiten, Verflechtungen, Rücksichtnahmen und Sachzwängen zu durchbrechen.

Dies bestätigte im wesentlichen auch der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Manuel Sarrazin. Er war zusammen mit Martina Lammers (BT-Kandidatin der Grünen) und Gundi Hauptmüller (Grüne LdKrs Harburg) – alle frisch von einer Besichtigungstour aus dem Landkreis Rotenburg kommend – in Bötersheim eingetroffen und erklärten die größeren Zusammenhänge. Sie gingen auf die Fragen der knapp dreißig Anwesenden ein. Zusammen mit dem B.I.-Sprecherrat konnten vorwiegend Fragen zum Bergrecht und der bisherigen Genehmigungspraxis für Aufsuchungen durch die Energiefirmen – soweit bekannt – beantwortet werden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Reinhard Krause (B.I.), in der dieser den von ihm bewußt gewählten, „grünen“ und mit sprudelnder Wasser-Quelle versehenen Ort Bötersheim für das Treffen herausstellte und die Vertreter der Grünen-Partei vorgestellt hatte, berichteten diese kurz von Ihrer Rotenburg-Tour. Unter anderem wollen Bürger aus dem Ort Wittorf (wo bereits Lagerstättenwasser verpresst wurde) versuchen, eine offizielle (Langzeit-)Untersuchung zu fordern, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung dort – ab jetzt – für die kommenden Jahre dokumentiert.

Manuel Sarrazin betonte auch, dass seine Partei definitiv gegen das Fracking-Verfahren sei. Jedoch habe man diesen Punkt nicht ausdrücklich oder wörtlich ins Wahlprogramm genommen und sei nicht generell gegen Gasförderung, da man für mögliche Koalitionen flexibel bleiben wolle und man auf Gas als Energieträger für eine Übergangszeit nicht verzichten könne. Auch ein Verbot des Imports für gefrackte fossile Energieträger, wie es u.A. die sog. ‚Korbacher Resolution‘ vorsieht, erscheint ihm problematisch und derzeit kaum durchsetzbar. Er sieht nur eine langfristige Perspektive zur Abwendung der Fracking-Gefahren bzw. bezüglich einer Änderung des Bergrechts.

Auch das Wahlergebnis am 22. September würde nicht automatisch zu einer Verbesserung der Situation führen, weil nur ein starker politischer Prozess hier Veränderung und Abhilfe schaffen könne. Von daher wünscht er sich ausdrüclich, dass die B.I.s weiterhin Druck auf (alle…) Parteien ausüben – und dies auch noch über Monate und Jahre. Die Grünen würden selbst auch versuchen, alle Möglichkeiten für eine Verbesserung des status quo zu nutzen. Man habe mächtige Gegner – es sei sehr viel Geld und Macht im Spiel. Unter anderem müsse man damit rechnen, dass bei Rückforderung/Rückgabe von Aufsuchungs- und Förder-Konzessionen hohe Regress-Forderungen auf die Landesregierung(en) zukommen und daher bislang von den Landesregierungen nur zögerlich Unterstützung für die Anti-Fracking-Koalition kommt. Daher sei es wichtig, dass alle B.I.s und Fracking-Gegner den Druck auf die politischen Entscheidungsträger aufrechterhalten und weitermachen.

Weitere Detail-Fragen aus dem Zuhörer-Kreis konnten von den anwesenden Sprecherratsmitgliedern der B.I. (hoffentlich) im wesentlichen gut beantwortet werden – auch mit Hilfe von Info-Material (Schaubilder: Fracking-Technik und Aufsuchungsgebiete in unserer Umgebung). Das Treffen endete mit Schlußworten von M. Sarrazin und Reinhard Krause – wiederum mit dem Appell: Weitermachen! – Kein Fracking in der Heide! (und anderswo…).

schmidt/krause
 
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/329478_weltspiegel/16754672_grossbritannien-fracking-nein-danke-

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