„Die Blue Mountain Exploration LLC ist eine 100%-Tochtergesellschaft von AllianceBernstein und wird von der von AllianceBernstein neugegründeten Gesellschaft „Kimmeridge Energy“ gemanagt. (…) Die Aufsuchungserlaubnis für das Feld Oldendorf verbleibt bei der Blue Mountain Eyploration LLC. Die Kimmeridge Energy hat keine Rechtsnachfolge angetreten.“
So antwortete das LBEG auf entsprechende Anfrage unserer BI. Was uns aber natürlich ganz besonders interessiert: Gibt es die Firma Blue Mountain Exploration eigentlich noch irgendwo außer in den Akten des LBEG? Die Herrn Söntgerath und Möller vom LBEG wussten auf entsprechende Nachfragen im Bauausschuss des Kreistages Harburg (August 2013) keine konkreten Angaben zu machen und drucksten dem Vernehmen nach rum – Information Fehlanzeige. Herr McMahon, Auslandschef der Kimmeridge Energy mit Sitz in London, beantwortete in zwei Schreiben an unsere BI eine ganze Reihe von Fragen – aber die zentrale Frage nach Blue Mountain Exploration blieb unbeantwortet. Wenn wir über das Feld Oldendorf reden wollen, sollen wir mit ihm reden, kein Wort über „Blue Mountain“. Nun haben wir aus der Beschäftigung mit den Öl- und Gasfirmen gelernt: Am wichtigsten ist nicht, was und wie sie es sagen. Am wichtigsten ist, was nicht gesagt wird. Darauf beruht die gesamte Öffentlichkeitsarbeit von Exxon, und das scheint auch bei Kimmeridge so zu sein. Warum macht keiner irgendwelche Angaben über „Blue Mountain“, obwohl doch diese Firma Träger der Aufsuchungserlaubnis ist?
Es gibt eine Black Mountain Exploration LLC im Internet, mit Sitz in Fort Worth, Texas. Aber Black ist eben nicht Blue. Und es gibt eine hundertprozentige Tochter des global einflussreichen Fonds-Unternehmens AllianceBernstein, die heißt Blue Mountain Capital Management LLC. Es existiert also eine Affinität der Großfirma AllianceBernstein mit dem Begriff „Blue Mountain“ (und AllianceBernstein, daran sei kurz erinnert, ist Mutter und Gründer der Firma „Kimmerifge“, die mit uns reden wikll – nur nicht über ihre Schwester (?) Blue Mountain) . Und dann reißt die Verbindung schon wieder ab: auf der Homepage von Blue Mountain Capital gibt es nicht den geringsten Hinweis auf ein Engagement im Energiesektor, auf operative Tätigkeiten in der Öl- oder Gasförderung, auch keine personellen Verbindungen mit Kimmeridge sind ersichtlich. Ein Tochterunternehmen „Blue Mountain Exploration“ ist nicht aufgeführt.
Bis zum Beweis des Gegenteils kommen wir zu dem Ergebnis: die Firma Blue Mountain Exploration existiert nicht.
Aber: die Erkundungserlaubnis für das Feld Oldendorf ging an eine Firma Blue Mountain Exploration. Sie ging an eine Firma, die es nicht gibt. Das LBEG ist aufgefordert, den hier entstandenen Klärungsbedarf zu befriedigen. Eine Aufsuchungserlaubnis an eine nicht existierende Firma ist nichtig. Herr Söntgerath vom LBEG teilte der BI mit, sie hätten nun keine Zeit mehr, weitere Erörterungen mit der BI auszutauschen. Das wirkt wie Pfeifen im dunklen Keller – das LBEG macht sich Mut, um die in diesem Keller liegende Leiche ignorieren zu können. Aber da ist schon irgend so ein merkwürdiger Geruch…
Im Übrigen haben wir das LBEG daran erinnert, dass wir Einsicht in die Erlaubnisakte betreff „Blue Mountain“ beantragt haben. Muss man denn immer alles erst einklagen? (-ie)
Foto: Heide zwischen Undeloh und Wesel (-ie)