Die gelben Schilder: Vorfahrt für Bürger!

Die gelben Schilder kommen. Im Straßenverkehr gibt es eigentlich nur ein gelbes Schild, und das bedeutet: „Vorfahrt“. Im Kampf gegen Fracking gibt es nun das gelbe Schild „Privatgrundstück“, mit dem den Firmen seismische Untersuchungen auch im Feld Oldendorf verboten werden sollen. Vorfahrt für Fracking-Gegner, sozusagen. Das Schild spielt nicht nur in der Heide eine zunehmende Rolle, es tauchte jüngst auch in Angeln (Schleswig-Holstein) auf (2), wo die BI „Angeliter bohren nach“ (3) sich gegen die norwegische Aufsuchungsfirma Central Anglia wehrt. Auch im holsteinischen Auenland (von wo PRD sich zurückgezogen hat, (4)) gab es die gelben Schilder, von dort haben wir im Kreis Harburg sie übernommen. Eine gute Tradition…

Außer den gelben Schildern gibt es andere Ebenen, auf denen sich der Widerstand formiert. Bürger aus verschiedenen Gemeinden des Aufsuchungsfeldes stehen im Kontakt zu ihren Vertretern im Rat und in der Verwaltung. In Feld Sittensen hatten alle Bürgermeister der betroffenen Kommunen gemeinsam und eindeutig Stellung gegen die dortige Aufsuchungsfirma bezogen. Das kann ein Vorbild für das Feld Oldendorf sein, und wir sind gespannt, was wir von den Bürgermeistern dort hören werden.

Die Kreistage von Harburg und Lüneburg sind ebenfalls aufmerksam und beraten, wie sie ihre Position verdeutlichen. Die BI kein Fracking in der Heide und ihre Mit-Initiativen werden immer häufiger von Kommunen und Räten angefragt, mit ihrer Expertise zur Verfügung zu stehen.

Eindeutig sind und bleiben die ablehnenden Äußerungen der Wasserversorger (siehe auch den Vertreter des Verbandes in (2)). Die Bauernschaft bleibt vorsichtig, wenn auch das Abendblatt den Vorsitzenden des Landvolkes mit nichtssagend-lavierenden Worten zitiert. Es gibt von anderen führenden Vertretern im Gespräch klarere Worte. Die Bauern wollen, dass ihre Felder in Ruhe gelassen werden. Vor Kurzem hatte sich der Bauernverband (DBV)I zum verwandten Thema geäußert: „Der im Gesetzesentwurf vorgesehene Einsatz von auch nur schwach wassergefährdenden Frack-Flüssigkeiten wird vom DBV klar abgelehnt. Der DBV hatte stets gefordert, allein den Einsatz von nachweislich nicht wassergefährdenden Frack-Flüssigkeiten zuzulassen“(5) Ähnliche Klarstellungen werden hoffentlich auch bezüglich der seismischen Untersuchungen folgen.

Unsere BI hat jetzt Musterschreiben ins Netz gestellt (siehe unten), mit denen Grundstückseigentümer dem Landesbergamt sowie der Firma Kimmeridge mitteilen können, dass sie keine Genehmigung für die Durchführung seismischer Untersuchungen auf ihrem Grund und Boden erhalten. Diese Mitteilung ist so differenziert angelegt, dass sie eine rechtsverbindliche Mitteilung darstellt – also ein deutliches Signal an Firma und Behörde, dass in der Heide Menschen leben, die Klartext sprechen. Wat mutt dat mutt – aber so wüllt wi dat nich.

 

(1) 2015-08-21 Entwurf Brief Verweigerung Zustimmung Seismik

(2) https://www.youtube.com/watch?v=B2G3lhl0pIw&feature=youtu.be

  1. http://www.angeliter-bohren-nach.de/

  2. http://frackingfreies-auenland.de/2015/08/24/unsere-fragen-an-das-ministerium-s-h-melur-hr-habeck-und-das-lbeg/

  3. http://www.landvolk.net/Mitglieder/Produktinfos/Bioenergie/LBV-2015-04Bioenergie.pdf

 

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Formschreiben Kimmeridge

Formschreiben – LBEG

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(Ingo Engelmann)

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