Exxon muss noch viel lernen

21.05.2014

Mitteilung von Exxon auf ihrer Internetseite:

ExxonMobil Production Deutschland GmbH beginnt in diesen Tagen an der Erdgasbohrung Söhlingen Z14, südlich der Gemeinde Hemslingen, mit der Vorbereitung und Durchführung von Arbeiten zur Optimierung der Förderung, bei denen ein sog. Coiled Tubing (aufgewickeltes Stahlrohr) in die Bohrung eingeführt wird.

Aus technischen Gründen muss das anfallende Gas dabei über die Fackel geleitet und verbrannt werden. Während der Arbeiten wird es dadurch zeitweise an der Fackel zu einer erhöhten Flammenbildung, bei Dunkelheit mit hellem und weit sichtbarem Feuerschein kommen. In dem näheren Umfeld kann es zu einem erhöhten Geräuschpegel kommen. Je nach Wetterlage ist evtl. auch eine leichte Geruchsbelästigung möglich.

Der Zeitraum der geplanten Arbeiten beträgt insgesamt ca. eine Woche. Nach Abschluss der Arbeiten soll die Fördersonde die Produktion wieder aufnehmen.

ExxonMobil bittet die im Umfeld wohnenden Anlieger um Verständnis für die Notwendigkeit der Arbeiten.

Antwort per mail an Exxon:

Anrede: Herr
Vorname: Ingo
Name: Engelmann
Strasse: Friedrichstraße 66a
PLZ: 21244
Ort: Buchholz
E-Mail: klangengel@t-online.de
Betreff: Methan-Abfackelung Söhlingen
Anliegen: Glauben Sie im Ernst, es würde immer so weitergehen mit dem devot-verlogenen Spruch „Wir bitten die Bevölkerung um Verständnis“ – für eine technisch unnötige, einzig kostensparende und umweltverschmutzende Technologie von vorgestern? Wir haben kein Verständnis dafür, dass nicht einmal die mindesten Vorkehrungen getroffen werden, das Methan aufzufangen und in einem integrierten System zu entsorgen oder sonstwie zu nutzen. Wir werden nicht unwidersprochen hinnehmen, dass Exxon und andere immer nur das Nötigste unternehmen, was von Öffentlichkeit und Legislative ihnen abverlangt wird, um die Umwelt nicht noch mehr zu schädigen, als sie es ohnehin tun. Die Zeiten ändern sich – wäre schön, wenn auch Exxon das erkennen würde.

Dr. Ingo Engelmann
Sprecherrat „Kein Fracking in der Heide“

 

Nachbemerkung:

Die Gaslager in Söhlingen (Kreis Rotenburg) und Umgebung sind extrem quecksilberhaltig. Das hochgiftige Schwermetall kommt mit dem Gas (oder auch Öl) an die Oberfläche. Besonders bei Abfackelung des Gases aus betrieblichen Gründen verteilt sich das Quecksilber dann fein gleichmäßig in der Umwelt. Der NABU hat vor wenigen Tagen über massiv erhöhte Quecksilberwerte in der Nähe der Bohrplätze in Söhlingen berichtet (Böhme-Zeitung 21.5.2014). Exxon Mobil bittet die Bevölkerung usw. usw….

 

Kurzbericht auch:

http://www.rotenburger-rundschau.de/redaktion/redaktion/full/data_anzeigen.php?dataid=109118&page=1&searchValue=nabu

Weitere Hintergrundinfos:

http://www.gegen-gasbohren.de/2014/05/21/quecksilberfunde-im-oberboden-nahe-von-soehlinger-erdgasbohrungen/

…und die Original-Exxon-Mitteilung (Abteilung Bürgernähe und Transparenz):

Arbeiten an der Erdgasbohrung Söhlingen Z14

Kommentare (3) Schreibe einen Kommentar

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