Industrie will Moratorium aufkündigen
Bei der Tagung der BVEG (Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie.e.V.) am 15.6.2016 wurde in einer Presse-Info ein Ende des Moratoriums beim Fracking (Hydraulic Fracturing) angekündigt.
Dazu äußerte sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in einer Videobotschaft zum Verbandstag. „Wir werden weiter beim Bund intensiv daran mitwirken, dass wir hoffentlich eine Regelung auf Bundesebene bekommen. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob das gelingt“, so Lies in seiner
Grußbotschaft. Niedersachsen brauche aber auch in Zukunft Erdgas- und Erdölförderung.
Die BI „Kein Fracking in der Heide“ spricht sich seit ihrer Gründung vor drei Jahren gegen die umweltschädlichen Maßnahmen des Fracking aus. 9000 Bürger unterschrieben bisher den Appell „Ich spreche mich gegen das Fracking und Gasbohren im Landkreis Harburg aus. Ich spreche mich für die Förderung erneuerbarer Energien aus; für sauberes Heidewasser und gesunde Böden.“ Die ersten 5000 Unterschriften wurden dem Niedersächsischen Wirtschaftsminister vor zwei Jahren überreicht.
Das aus Wasser und umweltschädlichen Substanzen bestehende Frackfluid und seine Wirkung im Untergrund wird in neuesten Studien internationaler Chemiker untersucht. Diese haben ergeben, dass das Einleiten chemischer Substanzen in Tiefbohrungen dort chemische Reaktionen auslöst, die bisher unbekannt waren und die weiterer Forschung bedürfen.
Die Erdgasförderung steht im Verdacht, gesundheitsschädigend auf Anwohner zu wirken, die in der Nähe von Produktionsbetrieben wohnen. Im Kreis Rotenburg, wo mehrfach Fracking angewandt wurde, wird ein Krebsregister erstellt. Es werden Antworten auf den möglichen Zusammenhang zwischen den vermehrte Krebsfällen und der Erdgasförderung in Zusammenarbeit mit Ärzten und Gesundheitsamt gesucht.
Im Landkreis Rotenburg sind angekündigte Fracks zu erwarten. Hier sind die Menschen von Erdbeben in Folge der Erdgasförderung wiederholt betroffen. Leider gilt nach der bestehenden Rechtslage, dass bei Auftreten von Schäden die Beweislast beim Geschädigten liegt. Das ist völlig unzumutbar für die Menschen in den Öl/Gasfördergebieten. Es wäre dringend nötig, zum Prinzip der Beweislastumkehr überzugehen, bei dem die Öl- oder Gasfördernde Firma nachweisen müsste, dass sie nicht für auftretende Schäden verantwortlich ist.
Viele Informationsveranstaltungen unserer Bürgerinitiative zum Thema Ölförderung im Landkreis boten unter den Veranstaltungsteilnehmern ein Bild vehementen
Widerstandes gegen konventionelle Förderung, aber ganz besonders gegen das Hydraulic Fracturing. Wir treten für ein generelles Verbot des Fracking ein und befürworten die Entwicklung und Beförderung alternativer Energien, damit wir das Klimaziel (globale Erwärmung unter 2 Grad) erreichen können.
Kein Fracking in der Heide
Bürgerinitiative für den Kreis Harburg
www.kein-fracking-in-der-heide.de
Renate Maaß, Sprecherrat der BI ‚Kein Fracking in der Heide‘
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