Seit Jahren fordern die BIs, dass ein generelles Fracking-Verbot im Bergrecht verankert wird. Politiker haben immer wieder betont, sie seien auch nicht so für das Fracking – aber ein Verbot ging ihnen immer zu weit. Es gab nur wenige Ausnahmen bei der Linken, den Grünen und den Piraten. Jetzt wird der Öffentlichkeit vorgemacht, das gefährliche Fracking werde es in Deutschland nicht geben. Schon vor einigen Tagen schrieb dazu Linda Engelmann vom Sprecherrat der BI „Kein Fracking in der Heide“:
Am Freitag, 9.5., tagten die Umweltminister in Konstanz. Abends wurde in der Tagesschau suggeriert, für die Umweltminister_innen sei Fracking inakzeptabel. Fracking zur Gewinnung fossiler Energie sei nicht geeignet etc.
Richtig ist vielmehr,
- dass Fracking nur in unkonventionellen Lagerstätten verboten werden soll, also zum Beispiel in Schiefer (siehe Pressemitteilung vom niedersächsischen Umweltministerium).
- Gefrackt werden soll weiterhin im Sandstein (gilt nunmehr als konventionelle Lagerstätte). Das betrifft hier im Norden die Nachbarschichten von Posidonienschiefer in den Aufsuchungsfeldern Oldendorf, Lüneburg etc.
Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies macht zurzeit neue Ölförderungen und Fracking abhängig von Umweltverträglichkeitsprüfungen(UVPs). Nach Einschätzung der BIs wird jedoch eine UVP das Fracking nicht verhindern, da Bewertungskriterien, ab wann gefördert werden darf und ab wann nicht, fehlen.
Der Wirtschaftsminister stellt seine Haltung im folgenden Beitrag dar.
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/fracking479.html
Hallo Niedersachsen vom 17.03.2014, 19.30 Uhr, 3,47 min
- Weiterhin wird das giftige Lagerstättenwasser ungereinigt verpresst.
- Weiterhin können Unternehmen investieren und nach Öl und Gas suchen.
Seine Meinung hat sich nicht geändert.
In Saal an der mecklenburgischen Ostsee wird nun gefrackt – nur eben nicht direkt in Schiefergestein. Da gibt es technische Unterschiede, man braucht nicht ganz so viel Druck und andere Chemikalien im Frack-Fluid. Durch die neue Horizontalbohrtechnik und andere Entwicklungen kann man das aber nicht einfach als Fortsetzung der üblichen Praxis einordnen. Es geht nur darum, dass Politik und Wirtschaft sich stillschweigend einigen: das Schiefergestein bleibt außen vor. Dieser Erfolg der Anti-Fracking-Bewegung ist nicht zu unterschätzen. Aber die Kehrseite bleibt: umso ungehemmter wird künftig in den Formationen, die es bei uns in Niedersachsen gibt, gefrackt werden. Die Bürger sollten sich nicht einwickeln lassen durch die großen Töne der Umweltminister der Länder von schwarz bis grün und ihrer Kollegen aus Wirtschafts- und anderen Ressorts!
Jüngste Pressemeldung des Wirtschaftsministers:
http://www.mw.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=5459&article_id=124461&_psmand=18
(Linda Engelmann / Ingo Engelmann)
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