BI-Vertreter sprachen mit dem Stabsleiter Städtebau und Raumordnung im Landkreis Harburg, Carsten Peters. Dabei ging es auch um die Besorgnis der Unversehrtheit des Bodens und des Grundwassers durch die Aufsuchungspläne der Kimmeridge GmbH im Feld Oldendorf ( größtenteils im Landkreis Harburg und im Grenzbereich der Landkreise Uelzen und Lüneburg). Carsten Peters skizzierte dabei eine raumordnerische Ordnung des Untergrunds im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2025.
Das Aufsuchungsgebiet weist im Landkreis Harburg Flächen auf, die nahezu zu 100 % den öffentlichen Interessen gewidmet sind, Naturschutz-, Wasserschutz- , Landschaftsschutz- und Gebiete wie Flora- Fauna – Habitat.
Im Untergrund treffen die Interessen vieler Vorhaben aufeinander, so dass es eng wird. Die Absichten derjenigen, die Gas und Öl suchen und fördern (werden), und die Wassergewinnung treffen aufeinander. Nach Meinung der BI -Vertreterin Renate Maaß ist dies Anlass zu größter Besorgnis, denn es wird viel Wasser benötigt, wenn Kohlenwasserstoffe mit modernen Fracking Methoden aus dem Boden gefördert würden – egal, ob man es konventionell oder unkonventionell nennt. So sagt auch die BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) in ihrem Bericht 2012 über Schiefergaspotential in Deutschland, dass bei konventionellen und unkonventionellen Lagerstätten grundsätzlich kein Unterschied besteht, wenn durch Fracking künstliche Risse Wegsamkeiten für den Zustrom von Öl und Gas zu den Bohrlöchern geschaffen werden.
In den letzten Jahren trafen im Landkreis verschiedenste Pläne und Interessen aufeinander: die der Erbauer von Gas-Trassen, der unterirdischen Gas- und Ölspeichernutzer, der Geothermiebohrer, der Planer von CO2-Speichern und nicht zuletzt der Archäologen aufeinander.
Auch, was schon im Untergrund an Altlasten liegt, ist nicht „aus den Augen -aus dem Sinn“. Gerade, wenn es um die Eingriffe in den Untergrund geht, müssten die höchsten Umweltstandards greifen. Eine unterirdische Raumplanung wurde, in Übereinstimmung von Kreisverwaltung und BI, für dringend notwendig angesehen, um die oberirdische Planung mit der im Untergrund in Einklang zu bringen. Gerade das, was wir nicht sehen, sollten wir nicht aus den Augen verlieren.
Renate Maaß
Foto: Ingo Engelmann – Fahrzeugpark einer Firma zur Entsorgung von Bohrschlamm, Kreis Harburg, 2014
Pingback: 2bazaar