RDG-Rückzug gefeiert

Am 21.11.2017 hatte die BI „Kein Fracking in der Heide“ ihre Mitglieder und Mitstreiter in die Dibbersener Mühle eingeladen, um sich gemeinsam über den Rückzug der Firma RDG aus dem Landkreis Harburg zu freuen und mit einem Glas Sekt darauf anzustoßen. Fast 30 Gasbohr-Gegner waren gekommen. Linda Engelmann schrieb im Anschluss einen Brief an die BI:

 

Ihr lieben Mitstreiter*innen!                          Buchholz im November 2017

Fast dreißig von euch waren gekommen, um mit uns zu feiern. Eine Feier der Erleichterung: Keine Gefahr mehr, dass unbemerkt irgendwelche seismischen Rüttler den LK Harburg unsicher machen. Nach Blue Mountain Exploration LLC und  Kimmeridge ist nun auch die österreichische RDG weg, die Firma, deren Name aus den Begriffen Rohstoffe, Deutschland und Geothermie besteht.

Durch jede*n einzelne*n von euch war die Unterstützung groß! Ermutigung fanden wir auch durch die massenhaft geleisteten Unterschriften, durch die Presse, insbesondere durch das Wochenblatt mit Mitja Schrader, durch die Verabschiedung der Resolutionen des Buchholzer Stadtrates und des Kreistages, vorangetrieben durch Alexa Vetter, Lisa Bischoff, Volkmar Block und viele andere.  Alle Vortragenden haben uns inhaltlich weiter gebracht! Auch Svenja Stadler ist mit den von ihr organisierten Veranstaltungen am Ball geblieben.

Dank geht an jedes einzelne Mitglied des Sprecherrates, jede*r hat das eingebracht, was möglich war! Ingo und Renate haben durch ihre unermüdlichen Recherchen für manche Überraschungen gesorgt. Sie haben besonders viele Anfragen ans Bergamt und an die Politischen Gremien und Repräsentanten gerichtet. Ist ja nett gewesen mit dem Präsidenten des Bergamtes oder dem damaligen Wirtschaftsminister Lies an einem Tisch zu sitzen, im Endeffekt aber war es doch immens frustig. Renate initiierte aufrüttelnde Fernsehberichte. Ingo ging durch unsere Homepage immer wieder mit Neuigkeiten und grundlegenden Infos an die Öffentlichkeit.  Zuletzt hatten beide auch noch das anstrengende Einarbeiten in den Raumordnungsplan für den Untergrund auf sich genommen. Auch vergeblich. Es läuft eben alles weiter wie gehabt. Es greift der Bestandsschutz und wenn die Gesetze nicht entsprechend lauten, setzt man von Verwaltung und Politik aus eher selten Zeichen.

Jürgen Schulz vom Sprecherrat hatte ganz am Anfang auf der 1. Veranstaltung 2013 in der Sportsbar von Lims gesagt: „ Na klar, müssen wir eine Bürgerinitiative gründen! Was soll ich denn sonst meinen Enkeln sagen, wenn sie fragen, na Opa, was hast du denn gegen die Verschmutzung des Grundwassers getan?“  Leider  hat er den Abzug der Ölförderer nicht mehr miterleben können.  Jürgen ist Anfang November verstorben.

Nach gut fünf Jahren intensivster Arbeit bei „Kein Fracking in der Heide“ können wir mit Goethe sagen: „So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig, man muss sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das Möglichste getan hat.“ (J. W. Goethe, Italienische Reise, 2. Teil, Caserta, 16. März 1787). So sieht es für einige von uns aus. Trotzdem: Die BI bleibt bestehen. Toll, dass noch weiter über den Tellerrand geschaut wird und wir, wie es von den Teilnehmer*innen unseres kleinen Freudenfestes gewünscht worden ist, weiterhin achtsam bleiben werden.

Herzlich

Linda Engelmann, Gründungsmitglied der BI „Kein Fracking in der Heide“

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